Geldentwertung

Geldentwertung bezieht sich auf die Kaufkraft des Geldes. Die Kaufkraft ist ein Maßstab für den Wert des Geldes. Bei der Geldentwertung sinkt folglich die Kaufkraft und damit der Wert des Geldes. Mit der gleichen Geldmenge kann man folglich weniger Waren oder Dienstleistungen kaufen.

Ein einfaches Beispiel macht das Ausmaß der Geldentwertung deutlich: von 1.000 Euro bleiben bei einer Inflationsrate von 4% nach 10 Jahren nur mehr 675 Euro. 325 Euro und damit ein Drittel des Geldes ist praktisch verloren.

So wird Geldentwertung greifbarer, wenngleich in der Praxis der Übergang überwiegend fließend bzw. schleichend vor sich geht. Jetzt lag die Inflationsrate in Deutschland die letzten Jahrezehnte meist um 2% und darunter. Doch Ende 2021 stieg die offizielle Inflationsrate deutlich an auf etwa 4,5 %. Das Ifo-institut rechnet für das Jahr 2021 im Schnitt bereits mit 3 %.
Dieser Kaufkraftverlust bedeutet für alle Deutschen im Jahr ca. 116 Milliarden Euro weniger Kaufkraft. Laut Ökonom Michael Stappel von der DZ Bank verliert jeder deutsche Sparer im Jahr 2021 allein dadurch 1.400 Euro an Wert.

Geldentwertung des Euro in Deutschland – Messung

Um eine Aussage darüber treffen zu können, wie sich beispielsweise die Geldentwertung des Euro in Deutschland entwickelt, muss man diese erst einmal messen und vergleichen.
Die erfolgt in aller Regel mit einem Warenkorbsystem. Dadurch sollen saisonale Preisschwankungen und möglichst alle weiteren Veränderungen ausgeglichen werden.
Die relative Veränderung der Preisentwicklung anhand dieses Warenkorbsystems wird dann gemessen. Steigt die Kaufkraft spricht man von Deflation, sinkt die Kaufkraft spricht man von Geldentwertung oder Inflation.

Nach einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Sommer 2010 fürchten die Deutschen eine Geldentwertung. 68% haben „große Angst“ vor einer Geldentwertung und steigenden Lebenshaltungskosten. Eine schwere Krankheit folgt auf Platz zwei mit nurmehr 57%. 1
Wenn man sich die eingangs erwähnten Auswirkungen über längere Zeiträume bewusst macht, wird dieses „Ranking“ auch plausibel. Letztlich dürfte der Staat auch etwas darauf spekulieren, dass sich nur wenige Menschen solche künftigen Entwicklungen real vorstellen können. Denn für den Staat ist eine gewisse Geldentwertung in aller Regel von Vorteil, so dass dieser Zustand auch angestrebt wird. Wenn sich aber wie in Deutschland die letzten Jahre die Reallöhne der breiten Bevölkerung nicht entsprechend anpassen sinkt real die Kaufkraft der Bevölkerung, was natürlich Unsicherheit, Zukunftsangst usw. fördert.

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  1. Repräsentative Umfrage der GfK für den Versicherer R+V, Focus Money, 41/2010, S. 34 (↥)

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