Europäische Staatsanleihen in der Krise

Europäische Staatsanleihen stufte man bislang je nach Land als sicher oder eher unsicher ein. Zu letzterer Seite zählen meist Staatsanleihen von Griechenland, Portugal, Spanien und Irland. Zur eher besseren Seite rechnet man überwiegend beispielsweise Staatsanleihen von Deutschland oder beispielsweise Frankreich.
Nun befürchtet der Chefvolkswirt von Morgan Stanley, Joachim Fels, dass sich diese Differenzierung wegen schlechter Finanzpolitik bald verbiete und auch die vermeintlich sicheren Staatsanleihen durch marode Anleihen anderer europäischer Länder in Mitleidenschaft gezogen würden. (Focus Money, 39/2010, S. 8)
Als Begründung wird angeführt, dass weder die Krise europäischer Staatsanleihen noch die Bankenkrise nachhaltig gelöst seien. Denn der Rettungsschirm, den sich die europäischen Länder gegenseitig spannten, tauge nicht wirklich bei voller Belastung. Denn dessen Zahlungsbelastungen im Ernstfall würden auch die „gesunderen“ Länder wie Deutschland oder Frankreich überfordern. Auch bestehe die Gefahr, dass sich andere Länder auf Nehmerseite ein Stück weit darauf verlassen. Denn Kürzungen und Einsparungen massiver Art sind politisch äußerst unpopulär, wie man in Griechenland sehen konnte.

Robert Hartl
Robert Hartl

Robert Hartl studierte Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften sowie Caritaswissenschaft und werteorientiertes Management in Regensburg und Passau. Als Lehrerkind versucht er alle Hintergründe und Zusammenhänge zu verstehen. Beim Thema Inflation oder Deflation war das oftmals besonders knifflig. Daher diese Webseite.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kommentare werden erst nach manueller Freischaltung sichtbar. Die übermittelten Daten werden entsprechend der Datenschutzerklärung zur Verarbeitung des Kommentars gespeichert.